Clever sparen: Spartipps für Anfänger

Sparen – ein Wort, das nach Geiz klingt. Nach knauserig abgezähltem Kleingeld, nach dem Gegenteil von Lebensfreude.

„Sale“ bei den Lieblingslabels, das neueste iPhone oder ein neues Auto hören sich doch um einiges verlockender an. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, deren Auswahlmöglichkeiten schier unbegrenzt sind und in der sich permanent mit anderen verglichen wird. „Wenn die Kinder der Nachbarn neue Sneaker haben, dann brauchen unsere das auch.“ „Die Nachbarn waren dieses Jahr schon das dritte Mal im Urlaub! Wird Zeit, dass wir auch endlich wieder eine Fernreise machen!“ Häufig kaufen wir Dinge gar nicht mehr für uns selbst, sondern um Andere zu beeindrucken, egal ob es um Häuser, Autos oder Ähnliches geht.

Mitten im Konsumrausch wird dabei oft vergessen, dass ein Finanzpolster für eventuelle Krisensituationen aber enorm wichtig ist, denn solche Situationen können jederzeit überraschend auftreten. Ein kaputtes Auto, Kurzarbeit, Krankheit, eine Steuernachzahlung oder der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes – all das kann schnell zu Problemen führen, wenn keine Rücklagen vorhanden sind. Einen Puffer anzusparen ist also alles andere als „uncool“ – ganz im Gegenteil, er bietet Sicherheit, wenn ein finanzieller Notfall eintritt.
Sie haben bislang noch keine Rücklagen angespart? Besser spät als nie! Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Tipps clever sparen können:

1. SPONTANKÄUFE VERMEIDEN

Wir werden nahezu rund um die Uhr mit Werbung aller Art regelrecht bombardiert und dazu verleitet, Dinge zu kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Wenn es mal wieder so weit ist, sollten wir immer die 10- bzw. 30-Minuten-Regel befolgen. Bei kleineren Dingen am besten nochmal 10 Minuten durch das Geschäft schlendern und überlegen, ob man wirklich noch eine Übergangsjacke braucht. Bei größeren Anschaffungen wie einem Handy, einem teuren Möbelstück etc. sollten wir uns 30 Tage Zeit nehmen, um über den Kauf nachzudenken. Sind wir nach 30 Tagen immer noch der Meinung, dass wir es brauchen, dann ist die Kaufentscheidung durchdacht und man kann es sich guten Gewissens gönnen.

2. UNNÖTIGES VERKAUFEN 

Verkaufen Sie Dinge, die Sie nicht mehr brauchen. Bei einem Gang durch Ihre Wohnung oder Ihren Keller fallen Ihnen bestimmt auf Anhieb einige Sachen ein, die eigentlich nur verstaubt in der Ecke stehen. Verkaufen Sie diese Dinge deshalb auf Flohmärkten oder einer der vielen Verkaufsplattformen im Internet. Sie werden erstaunt sein, welche Summe hier zusammenkommt und wie wenig materiellen Besitz man eigentlich braucht, um glücklich zu sein.

3. HAUSHALTSBUCH FÜHREN 

Sie haben das Gefühl, dass Sie recht sparsam leben, doch am Ende des Monats ist irgendwie nicht mehr viel Geld übrig? Um rauszufinden, wo es hinfließt, ist die Führung eines Haushaltsbuches sinnvoll, indem genau aufgelistet wird, wofür das Geld ausgegeben wird. Denn auch wenn kleine Käufe wie der morgendliche Coffee-to-go vom Bäcker nebenan das Kraut nicht fett machen, können sie dennoch ganz schön ins Geld gehen, wenn sie zur Gewohnheit werden.

4. LAUFENDE KOSTEN PRÜFEN UND GEGEBENENFALLS KÜNDIGEN

Ob die Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder ein Zeitschriften-Abo: Oft sammeln sich durch solche laufenden Kosten unnötige Ausgaben an. Statten Sie dem Fitnessstudio wirklich regelmäßig einen Besuch ab oder würde es ein Home-Workout vielleicht auch tun? Lesen Sie die Zeitschrift wirklich oder ist sie eher ein Staubfänger auf dem Wohnzimmertisch? Überprüfen Sie Ihre laufenden Kosten regelmäßig. So schaffen Sie sich ein Bewusstsein, wohin ihr Geld jeden Monat fließt.

Sie finden das hört sich toll an, es scheitert aber irgendwie noch an der Umsetzung?

Dann haben wir hier drei Spar-Challenges für Sie, mit Hilfe deren Sie klein anfangen und Ihr Finanzpolster einfach und unkompliziert aufbauen können.

1. DIE 5-EURO-CHALLENGE 

Dieser Trick ist ganz einfach, aber sehr effektiv. Immer, wenn Ihnen ein 5-Euro-Schein in die Hand fällt, z. B. als Rückgeld beim Einkaufen oder am Automaten, legen Sie diesen sofort zur Seite. Am besten in ein extra Fach im Gelbeutel oder Zuhause in ein Sparschwein. So können Sie ganz nebenbei, mehrere Hundert Euro in kurzer Zeit sparen. Wichtig ist, dass Sie eine feste Routine daraus entwickeln und wirklich alle 5-Euro-Scheine zur Seite legen. Sie werden staunen, welche Sparsummen mit kleinen Beträgen möglich sind.

2. DIE 52-WOCHEN-SPAR-CHALLENGE

Mit dieser Challenge können Sie Woche für Woche zusehen, wie Ihr Geldberg wächst. In einem Jahr 1.378 Euro sparen – klingt gut oder? Und es ist ganz einfach! In der ersten Woche sparen Sie einen Euro, den Sie z. B. in ein Glas oder Sparschein werfen, in der zweiten Woche zwei Euro, in der dritten Woche drei Euro – und dieses Vorgehen führen Sie über das ganze Jahr hinweg durch. Am Ende des Jahres in der 52. Woche sparen Sie dann schon 52 Euro. Wenn Sie nun Ihr Glas oder Sparschwein leeren, haben Sie mit diesem einfachen Trick 1.378 Euro am Ende des Jahres gespart.

3. FIXE SPARRATE FESTLEGEN

Alternativ zu den bisherigen Challenges können Sie auch eine fixe Sparrate festlegen. Am besten erstellen Sie hierzu eine Übersicht Ihrer fixen Ausgaben (Miete, Strom, Handyrechnung, etc.) und variablen Kosten (Lebensunterhalt, Hobbies, etc.), um Ihre individuelle Sparrate festzulegen. Dieser Betrag sollte gleich zu Monatsbeginn per Dauerauftrag auf ein separates Konto fließen. Empfohlen wird eine Sparquote von 10% des Nettoeinkommens. Sparen Sie also nicht den Betrag, der am Ende des Monats übrigbleibt, sondern kaufen Sie sich Dinge erst, nachdem Sie gespart haben.

Wenn die vorgegebene Summe der Challenge für Sie nicht umsetzbar ist, dann können Sie selbstverständlich auch mit kleineren Beträgen beginnen. In jedem Fall wird Geld gespart und es zur Seite gelegt – und das ist die Hauptsache.

Wie Sie sehen, ist es gar nicht so schwer, clever zu sparen und sich ein Finanzpolster aufzubauen. Oftmals hilft es auch schon, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und diszipliniert an seinen persönlichen finanziellen Zielen zu arbeiten. Suchen Sie sich gerne auch einen Spar-Challenge-Kollegen, denn zusammen lassen sich Herausforderungen doch leichter bewältigen, als allein. 

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